Der Martinstag, auch Martini, vom lateinischen Festum Sancti Martini, „Fest des heiligen Martin“, ist im Kirchenjahr das Fest des heiligen Martin von Tours am 11. November. Das Datum des Gedenktages ist von der Grablegung des Bischofs Martin von Tours am 11. November 397 abgeleitet. Der Martinstag ist in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt, darunter das Martins-gansessen, der Martinszug und das Martinssingen.
„Gib doch deinem Bruder etwas ab!“ – Manche Kinder müssen das Teilen erst mühsam lernen. Aber wenn es um Lebensraum und existentielle Güter geht, fällt auch Erwachsenen das Teilen schwer. Fair zu teilen bedeutet Verzicht. Vorbild für das Teilen war seit Jahrhunderten der heilige Martin von Tours. Der Legende nach teilte er aus Mitleid mitten im Winter seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Erst später erkannte er, dass er Christus in der Gestalt des Bettlers geholfen hatte. Jenem Jesus, der von sich gesagt hatte: „Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Wenn Christen in jedem Bedürftigen Jesus Christus selbst sehen, sollte Teilen selbstverständlich sein, meint man. Doch ganz so einfach ist es nicht – das zeigte sich schon in den ersten Gemeinden des Apostel Paulus. Aber dort, wo wir uns für eine gerechte Verteilung der Güter einsetzen und wir selbst bereitwillig teilen, da beginnen wir zu leuchten und strahlen wie die Laternen der Kinder.
Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon sieben Kinder, hörten am 18. November 2022 Montatip Schmidt zu. Sie erzählte die Geschichte vom heiligen Martin, der mit dem Bettler seinen Mantel teilte. Später wollte Martin nicht Bischof werden. Er versteckte sich im Gänsestall. Aber die Gänse schnatterten laut und verrieten sein Versteck. Deshalb gab es nach der Geschichte von Montatip gebackene Gänsekekse. Der Regen konnte uns nicht abhalten. Mit den leuchtenden Laternen zog die bunte Schar auf der Straße auf und nieder und sangen Laternenlieder, begleitet von Bernd Riedel und Wolfgang Stilz mit Pastor Wolfgang als Vorsänger. Zum Schluss ließen sich alle die Weckmänner schmecken, die Eve Franke und Herta Leuschner gebacken hatten. Die beiden haben auch die Laternen gebastelt. Herzlichen Dank den Dreien für dieses schöne Fest.